Umgang mit dem/der zu Betreuenden - Erwerb von Handlungskompetenzen im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten und Stimmungsschwankungen
3. Was tun bei häufigen Konflikten durch Verhaltensauffälligkeiten/Stimmungsschwankungen?
Hier erhalten Sie einige Tipps zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten/ Stimmungsschwankungen.
Konflikte sind normal, alltäglich und können entwicklungsförderlich sein. Die Frage ist also nicht, ob es Konflikte gibt oder wie sie zu vermeiden sind, sondern wie mit Konflikten umgegangen werden soll: Werden sie verschwiegen oder vertuscht? Werden sie angesprochen und bearbeitet? Sie können einige Dinge beachten, um Konflikte sowie auch Stimmungsschwankungen zu vermeiden.
Ich-Identität/Selbstwertgefühl stärken –
aktivierende Pflege ist hierfür gut geeignet. Beziehen Sie den/die zu Betreuende*n
mit in den Alltag ein, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist, fühlt sich die
Person wertgeschätzt und nützlich.
Bewegung – gehen Sie spazieren,
machen Sie Gymnastik (auch im Sitzen). Gerade in der dunklen Jahreszeit ist
Licht ein Faktor, der die Stimmung positiv beeinflussen kann.
Sorgen Sie für
eine ruhige Umgebung! Sprechen Sie (nicht übertrieben) langsam und
deutlich mit dem zu Betreuenden und bleiben Sie geduldig. Versuchen Sie
Anschuldigungen zu ignorieren.
Geben Sie Raum und Zeit zum Gespräch!
Vermeiden Sie Stress, Lärm und Gedränge! Versuchen Sie empathisch zu sein und
dennoch eine respektvolle Distanz zu wahren. Als Angehörige*r ist dies
natürlich deutlich schwieriger umzusetzen.
Spielen Wahnvorstellungen und
Halluzinationen eine Rolle – akzeptieren Sie diese. Es ist meist zwecklos über die
Realität aufzuklären, denn für die betreffende Person ist eine Halluzination
die Realität. Versuchen Sie sich auch in Ängste einzufühlen, aber teilen Sie
die Ängste nicht.
In schwierigen Situationen kann auch Ablenkung beruhigend
wirken, motivieren Sie die Person für eine andere Tätigkeit, welche nicht
überfordernd wirkt.
Allgemein sind wortreiche Diskussionen meist nicht zielführend, wenn sich herausforderndes Verhalten zeigt. Es ist dennoch wichtig, sofort zu intervenieren, eine angstfreie Ausgangssituation herzustellen sowie Grenzen zu setzen und Raum zu lassen.