Ursache, Entstehung, Behandlung und Pflege bei Beeinträchtigungen der zu betreuenden Menschen

7. Was ist Multimorbidität?

Hier erfahren Sie etwas zum Begriff der Multimorbidität.

Als Multimorbidität (lateinisch für Mehrfacherkrankung) wird ein Zustand bezeichnet, bei dem der/die Betreffende an mindestens zwei oder auch mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig leidet. Besonders ältere und hochbetagte Menschen leiden unter mehreren Erkrankungen gleichzeitig. In der Regel bedeutet dies einen erhöhten Behandlungsaufwand.

Es kann zwischen abhängiger und unabhängiger Multimorbidität unterschieden werden.
Bei der unabhängigen Multimorbidität gibt es keinen wirklichen ursächlichen Zusammenhang zwischen den Krankheiten. Leidet ein/e Patient*in z.B. unter Rheumatismus, Gallensteinen und grünem Star, so beeinflussen sich diese Krankheiten nicht gegenseitig.
Im Gegensatz dazu ist eine Kombination von Diabetes, Herz-Kreislauf-Schwäche und Bluthochdruck eine abhängige Multimorbidität. Hier liegt eine Wechselwirkung zwischen den Krankheiten vor, d.h. ein bestimmtes Symptom begünstigt ein anderes oder hat es gar hervorgerufen. Einige Beispiele für gemeinsam auftretende Erkrankungen:  Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz; Diabetes mellitus Typ II und Nierenerkrankungen; Fettstoffwechselstörung (erhöhte Cholesterin- und/oder Triglyzeridwerte im Blut) und Hypertonie; Osteoporose und Erkrankungen des Stoffwechsel-/Hormonsystems; Hörstörungen (Altersschwerhörigkeit) und Demenz; Sehstörungen und Diabetes; Demenz und Depression; Schizophrenie und Alkohol- oder Substanzmissbrauch; Alkoholabhängigkeit und soziale Phobie; Drogenabhängigkeit und Persönlichkeitsstörung; bipolare affektive Störung und Alkoholmissbrauch.

Triglyceride                              Hypertonie
= Nahrungsfette                       = Bluthochdruck

 Osteoporose 
= die Knochendichte unterschreitet einen bestimmten Wert

Schwierigkeiten beim Vorliegen einer Multimorbidität sind das erhöhte Risiko für Folgeerkrankungen und das Einnehmen mehrerer Medikamente mit dem Risiko für Wechselwirkungen (Polypharmazie). Daraus folgen weitere Belastungen.