Umgang mit Diabetes

Für einen Menschen mit Diabetes Typ 1 ist es hilfreich, wenn er/sie aus seinem Umfeld (Familie, Partner*in, Freund*innen, Assistenz) Unterstützung beim Tagesablauf hat. Dennoch sollte er/sie weiterhin selbst bestimmen können, wie er/sie den Diabetes einstellt und kontrolliert.

Ein geregelter Tagesablauf ist wichtig, um große Ausschläge, was den Blutzucker betrifft, zu vermeiden. Das heißt, dass jeden Tag zur selben Zeit gegessen werden sollte. Auch sollten sportliche Aktivitäten gut geplant sein (immer genügend Traubenzucker mitführen, Blutzuckermessgerät parat haben) und bei Abweichungen des Tagesrhythmus muss besonders darauf geachtet werden, keine Hypoglykämie (Unterzuckerung) zu erleiden.

All dies sollte immer unterstützend und nie kontrollierend von statten gehen.

Wichtig ist, dass man gemeinsam mit dem/der Diabetiker*in an den täglichen Herausforderungen arbeitet.

Ähnlich sieht es bei Typ 2 Diabetiker*innen aus, wobei man bei ihnen auch, je nachdem wie weit der Typ 2 Diabetes fortgeschritten ist, durchaus öfter gemeinsame sportliche Aktivitäten vorschlagen kann. Auch regelmäßiges gemeinsames Essen und ein gemeinsames Umstellen der Ernährung kann man gemeinsam mit dem/der Typ 2 Diabetiker*in in Angriff nehmen. Auch hier ist es wichtig, mit dem/der Erkrankten zusammen zu arbeiten und nicht zu versuchen, Kontrolle und Zwang auszuüben. Auch ist es wichtig, all diese Dinge regelmäßig zu tun. Gerade Diabetiker*innen  (sowohl Typ 1 als auch 2) brauchen eine kontinuierliche, gleichbleibende Behandlung und auch eine kontinuierliche Unterstützung durch das Umfeld.

Wichtig ist ebenso, immer zu beachten, dass es nicht eine Einstellung für alle Diabetiker*innen gibt. Jeder Mensch, jeder Körper ist eigen. Etwas das bei einem/r Diabetiker*in funktioniert, kann bei einem/r anderen zu einer totalen Katastrophe führen. Daher ist eine ständige Kontrolle und Aufmerksamkeit ebenso wichtig wie das Gespräch und die Einstellung bei dem/der Diabetolog*in.

Diabetologie = medizinische Fachrichtung, die sich mit der Behandlung von Diabetes mellitus beschäftigt.

Aufgrund der Gefahr einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) ist es immer wichtig, auf den Blutzuckerspiegel des/der Diabetiker*in zu achten. Sollte er/sie nur noch langsam reagieren, kaum mehr ansprechbar sein, stark schwitzen und sich auch nicht mehr fokussieren können, ist es dringend notwendig dem/der Diabetiker*in zuckerhaltige Lebensmittel zu geben. Am besten wirken Dinge wie Traubenzucker oder normale Cola (ganz wichtig: KEINE Cola light/Zero etc., es braucht ZUCKER). Sollte der/die Diabetiker*in nicht mehr ansprechbar sein bzw. nicht mehr fähig sein Lebensmittel aufzunehmen, hilft meist entweder das Setzen einer Glucose Spritze oder, falls diese nicht verfügbar ist oder man es sich nicht zutraut, diese zu setzen, der Anruf beim Notarzt.

Aber auch eine Überzuckerung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade häufig auftretende und länger anhaltende zu hohe Blutzuckerwerte (Werte über 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l) führen zu Spätfolgen wie einer Schädigung der Nieren, der Augen, der Leber oder auch der Füße (Diabetisches Fußsyndrom). Auch sind Schlaganfälle und Herzinfarkte Folge länger anhaltender, zu hoher Blutzuckerwerte.

Ob man ständig einen Überzucker hat, verrät einem nicht nur der Blutzucker, den man selbst misst, sondern vor allem der HbA1c -Wert oder auch Langzeitblutzuckerwert. Dieser wird einmal im Quartal von dem/der Diabetolog*in gemessen. Um Spätfolgen zu vermeiden, sollte verhindert werden, dass dieser den Wert von 8,0 dauerhaft übersteigt. Daher ist es sehr wichtig, sorgfältig mit den Werten umzugehen und diese ständig zu messen.