Wie erkenne ich einen Herzinfarkt?

Bei folgenden Zeichen im Herzbereich oder Brustkorb sollten Sie sofort an einen Herzinfarkt denken und ohne Zeitverlust den Notarzt rufen:

!        Starke Schmerzen

Mit einer Dauer von mindestens fünf Minuten, überwiegend im Brustkorb, häufig auch ausschließlich hinter dem Brustbein. Bisweilen strahlen die Schmerzen auch in andere Körperregionen aus – z.B. in die Arme, den Oberbauch, zwischen die Schulterblätter in den Rücken oder in den Hals und Kiefer.

!        Massives Engegefühl

Oft tritt ein Herzinfarkt mit einem heftigen Druck oder einem sehr starken Einschnürungsgefühl im Herzbereich in Erscheinung.

!        Heftiges Brennen

Oft handelt es sich bei den Schmerzen eines Herzinfarkts auch um ein stark brennendes Gefühl.

!        Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch

Ein Herzinfarkt kann sich auch alleine mit so genannten „unspezifischen Anzeichen“ bemerkbar machen, was bei Frauen etwas häufiger vorkommt als bei Männern. Zu unspezifischen Anzeichen zählen z.B.: Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen.

!        Angstschweiß mit kalter, fahler Haut

Häufig tritt bei einem Herzinfarkt zusätzlich Angst auf, die sich z.B. mit einer blassen/fahlen Gesichtsfarbe und Kaltschweißigkeit bemerkbar machen kann.



Abbildung: Typische Anzeichen für einen Herzinfarkt (https://www.netdoktor.de/krankheiten/herzinfarkt/)

Sollten Sie derartige Symptome bei einer Person erkennen, ist es natürlich schwer Ruhe zu bewahren. Folgende Punkte sollten Sie sich daher einprägen:

  1. Nicht warten – nicht zögern
  2. Rettungswagen mit 112 alarmieren und Verdacht auf Herzinfarkt äußern – es zählt jede Minute
  3. Beim Notruf nicht vorzeitig auflegen, sondern Adresse übermitteln und auf Rückfragen warten. Das Gespräch beendet die Leitstelle.
  4. Ärztlicher Notfalldienst ist kein Rettungsdienst
  5. Nicht mit dem Auto in die Klinik, es wird die Ausstattung eines Rettungswagens benötigt (z.B. ein Defibrillator). Die Therapie beginnt mit Eintreffen des Rettungswagens zu Hause und kostbare Zeit wird nicht verloren.

Bis zum Eintreffen des Notarztes sollten Hilfeleistende den/die Betroffene*n beruhigen. Damit der/die Patient*in besser atmen kann, gilt es den Oberkörper hoch zu lagern und enge Kleidung wie etwa Kragen oder Krawatte zu öffnen. Im Falle eines Kreislauf-Stillstands - also wenn der/die Patient*in bewusstlos ist, keine Atmung zu erkennen bzw. kein Puls tastbar ist, und der/die Patient*in nicht auf lauten Zuruf oder andere Reize (z.B. Zwicken) reagiert - ist von einem plötzlichen Herzstillstand auszugehen. Sofort muss die 112 angerufen und mit einer Wiederbelebung durch Herzdruckmassage begonnen werden. Alternativ gilt für Geübte noch immer: dreißigmal drücken, zweimal Mund-zu-Mund oder Mund–zu-Nase beatmen. Dies ist fortzusetzen bis der Rettungsdienst eintrifft. Doch auch die alleinige Herzdruckmassage ohne zusätzliche Mund-zu-Mund Beatmung hat sich bewährt und ist für Laien oft einfacher anzuwenden.


Abbildung: Reanimation (https://www.johanniter.de/kurse/erste-hilfe-service/erste-hilfe-wissen/reanimation/)


Herzstillstand und Herzinfarkt: Erste Hilfe rettet Leben | Herzinfarkt (herzstiftung.de)