2. Belastungsfaktoren

Eine Person aus Ihrem Umfeld ist erkrankt, alt oder pflegebedürftig; benötigt Unterstützung und für Sie ist es selbstverständlich geradezu ein Bedürfnis zu Helfen. Gleichzeitig tragen Sie aber auch die Verantwortung für Ihr eigenes Leben (Beruf, Kinder, eigene Krankheit). Eine/n Angehörige*n zu Hause zu pflegen, ist in jedem Fall eine große Herausforderung und ein Spagat zwischen dem Wunsch, helfen zu wollen und der Fürsorge sich selbst gegenüber. Und so selbstverständlich und erfüllend wie es sein kann, füreinander da zu sein und helfen zu können, so schnell kann sich der/die Pflegende dabei selbst in einer Situation wiederfinden, in der die Herausforderung zur Überforderung wird.

Die professionelle Pflegekraft hat gelernt, eine schützende emotionale Distanz zu ihren Patient*innen zu wahren, und für diese ist die Pflege ein Beruf mit festen Arbeits- und Erholungszeiten. Für pflegende Angehörige können sich sowohl aus der emotionalen Verbundenheit als auch aus dem Umstand heraus, dass die Pflege häufig neben dem Beruf und dem eigenen Privatleben zu meistern ist, vielfältige Schwierigkeiten ergeben. Nicht selten sind es auch ältere und gesundheitlich angeschlagene Menschen, die ihre Partner *innen pflegen.